Christus starb nur für die Auserwählten Gottes (Dr. Martin Erdmann)

Christus starb nur für die Auserwählten Gottes (Dr. Martin Erdmann)

22.11.2023
 
Vor drei Wochen habe ich damit begonnen, die ersten Schritte in die Wege zu leiten, um eine neue Gemeinde an unserem jetzigen Wohnort in Badenweiler zu gründen. Um sofort das Wichtigste im Hinblick auf diese Gemeindegründung in den Mittelpunkt zu stellen, betrachtete ich an den Sonntagnachmittagen um 16 Uhr den Römerbrief. Im Moment sind wir bis zu zehn Personen, die in unserem Wohnzimmer oder über den Internet-Livestream Webex daran teilnehmen. Wer daran teilnehmen möchte, kann mir eine Mail senden, damit ich den entsprechenden Link sende.
 
Seit meinem ersten Pastorendienst vor 23 Jahren verwundert mich die Feststellung immer wieder aufs Neue, dass das biblische Evangelium, wie es der Apostel Paulus besonders im Römer- und Galaterbrief dargelegt hatte, bei vielen Christen nicht so bekannt ist, wie man es eigentlich kennen müsste. Aus der Kirchengeschichte wissen wir jedoch, dass über viele Jahrhunderte hinweg dieses Evangelium von der römisch-katholischen Kirche so entstellt wurde, dass die wenigsten Menschen etwas davon wussten. Deshalb sollte es nicht überraschen, dass dies auch in unserer Zeit so ist, wenn man bedenkt, dass in den meisten evangelikalen Gemeinden die römisch-katholische Version der Heilslehre verkündet wird. Nichts scheint mir dringlicher zu sein, als immer wieder mit großem Nachdruck darauf hinzuweisen, was die Reformatoren im 16. Jahrhundert über das paulinische Evangelium im Gegensatz zur katholischen Werksgerechtigkeitslehre gelehrt haben.
 
Wie zur Zeit der Reformation so auch heute wird eine zentrale Lehre der Bibel von vielen Evangelikalen verworfen, die von sich behaupten Christen zu sein. Es handelt sich um die Lehre, dass Jesus Christus ausschließlich für die Auserwählten Gottes am Kreuz gestorben ist und nicht für jeden einzelnen Menschen ausnahmslos.
 
Apg. 20,28:  So gebt denn acht auf euch selbst und auf die ganze Herde, bei welcher der Heilige Geist euch zu Aufsehern (= Vorstehern) bestellt hat, damit ihr die Gemeinde des Herrn weidet, die er sich durch sein eigenes Blut erworben hat.
 
Hermann Menge-Übersetzung
 

Der englische Theologe John Owen veröffentlichte 1648 sein Buch The Death of Death in the Death of Christ. In diesem verteidigte und erklärte er die biblische Erlösungslehre, dass Jesus Christus ausschließlich für die Auserwählten gestorben ist. James I. Packer schrieb in seinem Einleitungsessay zu diesem Buch Folgendes. Ich werde nur einen kurzen Auszug daraus zitieren, aber es lohnt sich, das ganze Essay zu lesen: