Heinrich Heine – ein verlorener Sohn … (Siegfried Schad)

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Heinrich Heine – ein verlorener Sohn kehrte heim zum Vater

1977 fiel mir ein Gedichtband von Heinrich Heine in die Hände. Was hatte ich als unbekehrter junger Mann noch nicht gelesen ? Nietzsche, Goethe, Dostojewski, Marx, Lenin,  die Bibel, bis zu den Versen als Lot´s Töchter den Vater betrunken machten und verführten – das war mir zu geschmacklos, – Rabindranath Tagore und Marc Aurel, etc., usw.,  eben alles was mir in die Hände kam in meiner Sinnsuche als junger Mann. Heine „verzauberte“ mich allerdings mit einem Gedicht, dass ich damals sogar vertonte – der Traurige:

 

Der Traurige

 

Allen tut es weh im Herzen,
Die den bleichen Knaben sehn,
Dem die Leiden, dem die Schmerzen
Aufs Gesicht geschrieben stehn.

 

Mitleidvolle Lüfte fächeln

Kühlung seiner heißen Stirn;

Labung möcht ins Herz ihm lächeln

Manche sonst so spröde Dirn.

 

Aus dem wilden Lärm der Städter

Flüchtet er sich nach dem Wald.

Lustig rauschen dort die Blätter,

Lustger Vogelsang erschallt.

 

Doch der Sang verstummet balde,

Traurig rauschet Baum und Blatt,

Wenn der Traurige dem Walde

Langsam sich genähert hat.

 

Das entsprach dem 16-Jährigen Jüngling, der ich war,  in seinem Selbstbefinden – Trauer, Sinnlosigkeit und Hunger Jemanden oder Etwas zu entdecken, der das Gleiche teilte. Es brauchte Jahre bis ich als Erwachsener Mann die Gnade Jesu erleben durfte und mit Freude las ich gestern erstmalig von dem verlorenen Sohn Heinrich Heine der ( nach meinen Quellen ) bevor er nach ausschweifendem Leben der Syphillis erlag, als verlorener Sohn zum Vater heimkehrte – Halellujah, gelobt sei unser GOTT ! … und dieses Kleinod kurz vor seinem Tod schrieb:

 

( *Anm.: die Leier ist ein zeitgenössisches Zupfinstrument )

 

Zerschlagen ist die alte Leier

 

Zerschlagen ist die alte Leier am Felsen, welcher Christus heißt!

Die Leier, die zur bösen Feier bewegt ward von dem bösen Geist,

Die Leier, die zum Aufruhr klang, die Zweifel, Spott und Abfall sang.

O Herr, o Herr, ich kniee nieder, vergib, vergib mir meine Lieder!

 

Der Kirche ist und ihrem Glauben manch Spottlied frevelhaft erschallt;

Es sollte Zucht und Ordnung rauben durch weicher Töne Truggewalt.

Die freie Rotte triumphieret! Ich hab ihr manchen zugeführet.

O Herr ich schlag die Augen nieder; vergib, vergib mir meine Lieder!

 

Und als des Märzens Stürme kamen bis zum November trüb und wild,

Da hab ich wilden Aufruhrsamen in süße Lieder eingehüllt.

So manches Herz hab ich betöret, des ew’gen Lebens Glück zerstöret.

Gebeugten Hauptes ruf ich wieder: O Herr, vergib mir meine Lieder!

 

Zerschmettert ist die alte Leier am Felsen, welcher Christus heißt!

Die Leier, die zur bösen Feier bewegt ward von dem bösen Geist.

Ach schenk mir eine, neu und mild von heil’gem Friedensklang erfüllt;

O, neige segnend Dich hernieder und gib mir neue, neue Lieder!

 

Welch eine Freude, dass zwei Traurige ihre „Leier“ zerschlagen haben, gerühmt sei unser HERR JESUS !

 

Im gleichen Zusammenhang möchte ich gerne eine Seite eines Bruders im HERRN JESU vorstellen, den der gleiche Heilige Geist bewegt ( http://www.hauszellengemeinde.de ) und mit dessen freundlicher Genehmigung ich den folgenden Artikel übernehmen darf:

Author: Roland Odenwald

 

Am 17. Februar 1856 starb der Dichter Heinrich Heine. Es gibt wohl wenige Persönlichkeiten in der Weltliteratur, die bis heute so veschieden beurteilt und so heiß umstritten worden sind wie Heine. Er wurde 1797 in Düsseldorf geboren und war jüdischer Herkunft. Anfangs zum Bankkaufmann bestimmt, widmete er sich später dem juristischen Studium in der Absicht, einmal Rechtsanwalt zu werden.

 

Über Heines Leben und seinem geistigen Schaffen liegt etwas von der tiefen Tragik einer zwiespältigen Menschennatur. Man kann ihn für einen vespäteten Romantiker halten, der jedoch zugleich die freisinnigen Gedanken eines neuen Zeitalters der Aufklärung in streitbare Verse und volkstümliche Lieder umformte.

 

Das klassische Spottlied des Unglaubens

 

„Ein neues Lied, ein besseres Lied, o Freunde, will ich euch dichten: Wir wollen hier auf Erden schon das Himmelreich errichten. Wir wollen auf Erden glücklich sein und wollen nicht mehr darben; Verschlemmen soll nicht der faule Bauch, was fleißige Hände erwarben, Es wächst hienieden Brot genug für alle Menschenkinder. Auch Rosen und Myrten, Schönheit und Lust,und Zuckererbsen nicht minder. Ja, Zuckererbsen für jedermann, sobald die Schoten platzen! Den Himmel überlassen wir den Engeln und den Spatzen.“

 

Gerade durch dieses ungemein dreiste Spottlied hat Heine nicht nur bei den Freidenkern und Atheisten, sondern weit darüber hinaus eine recht traurige Berühmtheit erlangt. Mag Heine einst auch ein gefeierter Sänger der Liebe und der Freiheit gewesen sein; ein bezaubernder Dichter, ein scharfsinniger Kritiker, ein gefährlicher Spötter, ein begehrter Journalist, kurzum ein hervorragender Beherrscher von Sprache und Stil; – aber alle diese ruhmvollen Auszeichnungen sind überschattet von jener dunklen Geistesrichtung, die in der Lossagung von Gott ihren höchsten Ruhm erblickt. Als ein Dichter der kritischen Vernunft und der praktischen Gottlosigkeit, als ein geistreicher und leichtfertiger Spötter ist Heine in die Geschichte eingegangen.

 

Die späte Reue eines Sterblichen

Man würde jedoch dieses weithin im Unglauben verbrachten Dichterlebens nicht ganz gerecht werden, wollte man sein eigentliches Ende und die damit verbundene Reue des Sterblichen, die über ihn gekommen war, verschweigen. Heine war die letzten zehn Jahre seines Erdenlebens durch einen Schlaganfall zu qualvollem Krankenlager verurteilt.

 

In dieser Leidensschule hat sich bei ihm eine tiefe innere Wandlung vollzogen. Wohl hat er sich anfangs gegen das harte Schicksal aufgebäumt mit dem verzweifelten Ausruf:

 

„Ein lebendig Begrabener schreit durch die Nacht!“

 

Aber wenige Jahre vor seinem Tode hat er dann im Nachtwort zu seinem „Romanzero“ (1851) den ganzen Irrweg seines Unglaubens schmerzlich bereut Dort bekennt er offen diese innere Wandlung mit den Worten:

 

„Wenn man auf dem Sterbebette liegt, wird man sehr empfindsam und weichselig und möchte Frieden machen mit GOTT und der Welt. Seit ich selbst der Barmherzigkeit GOTTES bedürftig bin, habe ich allen meinen Feinden vergeben. Gedichte, die nur halbwegs Anzüglichkeiten gegen den lieben GOTT selbst enthielten, habe ich mit ängstlichem Eifer den Flammen überliefert. Es ist besser, daß die Verse brennen als der Versemacher. Ja, wie mit der Kreatur, habe ich auch mit dem Schöpfer Frieden gemacht, zum größten Ärgernis meiner aufgeklärten Freunde, die mir Vorwürfe machten über dieses Zurückfallen in den alten Aberglauben, wie sie meine Heimkehr zu GOTT zu nennen pflegten. Andere, die keine andere Meinung als die ihre duldeten, äußerten sich noch herber. Alle hohen Männer des Atheismus haben ihren Fluch über mich ausgesprochen, und es gibt fanatische Pfaffen des Unglaubens, die mich gerne auf die Folter spannten, damit ich meine Ketzereien bekenne. Zum Glück stehen ihnen keine anderen Folterinstrumente zur Verfügung als ihre Schriften. Aber ich will auch ohne Zwang alles bekennen. Ja, ich bin zurückgekehrt durch JESUS CHRISTUS zu GOTT, wie der verlorene Sohn in der Bibel, nachdem ich lange Zeit bei den Hegelianern die Schweine hütete. Das himmlische Heimweh überfiel mich und trieb mich fort durch Wälder und Schluchten, über die schwindligsten Bergpfade der Gegensätze und Widersprüche.“

 

Diese Rückkehr und Heimkehr des Dichters „zu einem persönlichen GOTT in JESUS CHRISTUS“, wie er es selber ausspricht, hat ihn jedoch nicht in den Schoß irgendeiner Kirche zurückgeführt. Ausdrücklich stellt er hierzu fest:

 

„Kein Glockenklang hat mich gelockt, keine Altarkerze hat mich geblendet“

 

Dennoch haben wir keinen Grund, die Echtheit seiner Reue und Umkehr zu bezweifeln. Gott selbst hat diesen verlorenen Sohn gesucht und gefunden. Jesus Christus hat sich seiner Seele herzlich angenommen und zu Seinem Nachfolger gemacht

 

Der ergreifende Widerruf eines Dichters!

Unter den Gedichten aus Heines Nachlass befindet sich ein letzter erschütternder Widerruf seines ganzen ungläubigen Dichtertums, worin der flehentliche Schrei nach Vergebung tief ergreifend ist. Dieser Widerruf als ein letztes reumütiges Bekenntnis des Dichters sollte nicht in Vergessenheit geraten. Hier ist es:

 

Zerschlagen ist die alte Leier

 

Zerschlagen ist die alte Leier am Felsen, welcher Christus heißt!

Die Leier, die zur bösen Feier bewegt ward von dem bösen Geist,

Die Leier, die zum Aufruhr klang, die Zweifel, Spott und Abfall sang.

O Herr, o Herr, ich kniee nieder, vergib, vergib mir meine Lieder!

 

Der Kirche ist und ihrem Glauben manch Spottlied frevelhaft erschallt;

Es sollte Zucht und Ordnung rauben durch weicher Töne Truggewalt.

Die freie Rotte triumphieret! Ich hab ihr manchen zugeführet.

O Herr ich schlag die Augen nieder; vergib, vergib mir meine Lieder!

 

Und als des Märzens Stürme kamen bis zum November trüb und wild,

Da hab ich wilden Aufruhrsamen in süße Lieder eingehüllt.

So manches Herz hab ich betöret, des ew’gen Lebens Glück zerstöret.

Gebeugten Hauptes ruf ich wieder: O Herr, vergib mir meine Lieder!

 

Zerschmettert ist die alte Leier am Felsen, welcher Christus heißt!

Die Leier, die zur bösen Feier bewegt ward von dem bösen Geist.

Ach schenk mir eine, neu und mild von heil’gem Friedensklang erfüllt;

O, neige segnend Dich hernieder und gib mir neue, neue Lieder!

Dieses letzte Gedicht Heinrich Heines mag für sich sprechen. Wir sollten jedoch nicht versäumen, allen denjenigen, die auch heute noch im freidenkerischen und atheistischen Fahrwasser des vergangenen Jahrhunderts segeln, von der Tatsache dieser Wandlung und dieses Widerrufes eines ihrer damaligen Vorbilder Kenntnis zu geb en. Wir sollten dabei nicht vergessen, dass nur GOTT allein den Gottlosen von seinem verkehrten Weg und den Ungläubigen von der Torheit seines Herzens bekehren kann.

 

aus: „Heinrich Heines Heimkehr zu Gott“ von Wilhelm Brauer / Stoecker-Buchhandlung

 

 

Denn alle haben gesündigt und verfehlen die Herrlichkeit, die sie vor GOTT haben sollten,  so dass sie ohne Verdienst gerechtfertigt werden durch SEINE Gnade aufgrund der Erlösung, die in CHRISTUS JESUS ist. (Römer 3,23.24)

 

( Roland Odenwald http://www.hauszellengemeinde.de/index.php/de/am-puls-der-zeit/332-ein-spoetter-widerruft )