Geschwätz, daß sich über das biblische Lehramt erhebt (Siegfried Schad)

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Es gibt leider, leider sehr viel Geschwätz über die Bibellehrer, denen man nach Ratschlägen einiger Laien nicht folgen sollte … nachlaufen, heißt es in diesem Zusammenhang häufig … man kann das fast täglich in den sozialen Medien lesen, in denen sich bekanntlich jedermann äußern darf. Diese, die dieses behaupten haben nicht den Wert des Lehrers, so wie er im Wort Gottes betont wird erkannt … gewissermaßen ist es eine Rebellion gegen Gottes Wort, daß sich ein solcher Laie über die von Christus gebaute Gemeinde erhebt (Eph 4,11), indem er (der Rebell) behauptet: „… ich kann meine Bibel ohne Belehrung lesen … „ weit gefehlt! Unser Herr Jesus hat die Lehrer eingesetzt zur Belehrung und sogar geboten, daß “ 1Tim 5,17 Die Ältesten, die gut vorstehen, sollen doppelter Ehre wertgeachtet werden, besonders die, welche im Wort und in der Lehre arbeiten.“

Unser Zeitgeist der Gleichmacherei „gebietet“ etwas anderes … „ laß uns die (von Gott eingesetzten) Lehrer ignorieren und uns selbst die Ehre geben, alles erkannt zu haben.“  Auch die Demut, sich belehren zu lassen ist nicht mehr modern, da wir Alle (vermeintlich) autarke Persönlichkeiten sind, die schon alles wissen  … Liebe Geschwister, es ist einfach lächerlich und genau aus diesem Grund rührt der viele Streit, denn der Bibellehrer wird nicht geachtet, weil mancher Laie sich überhebt und die Lage, was nun jetzt wahr oder falsch ist, immer komplizierter werden läßt – der Durcheinanderwerfer ist hierbei mächtig am Werk!

1. Kor 12 28 Und Gott hat in der Gemeinde etliche eingesetzt, erstens als Apostel, zweitens als Propheten, drittens als Lehrer; sodann Wunderkräfte, dann Gnadengaben der Heilungen, der Hilfeleistung, der Leitung, verschiedene Sprachen.
29 Sind etwa alle Apostel? Sind etwa alle Propheten? Sind etwa alle Lehrer? Haben etwa alle Wunderkräfte?30 Haben alle Gnadengaben der Heilungen? Reden alle in Sprachen? Können alle auslegen?
31 Strebt aber eifrig nach den vorzüglicheren Gnadengaben, und ich will euch einen noch weit vortrefflicheren Weg zeigen:

Eph 4,11 Und Er hat etliche als Apostel gegeben, etliche als Propheten, etliche als Evangelisten, etliche als Hirten und Lehrer,

Kommentar: Etliche, aber nicht Alle!

2Tim 4,3 Denn es wird eine Zeit kommen, da werden sie die gesunde Lehre nicht ertragen, sondern sich selbst nach ihren eigenen Lüsten Lehrer beschaffen, weil sie empfindliche Ohren haben;

Kommentar: diese Neigungen sind auch im bibeltreu-konservativen Lager zu beobachten.

Jak 3,1 Werdet nicht in großer Zahl Lehrer, meine Brüder, da ihr wisst, dass wir ein strengeres Urteil empfangen werden!

Kommentar: oder, lockt der Lohn der eigenen Ehre doch zu sehr?

2.Petr 2,1 Es gab aber auch falsche Propheten unter dem Volk, wie auch unter euch falsche Lehrer sein werden, die heimlich verderbliche Sekten einführen, indem sie sogar den Herrn, der sie erkauft hat, verleugnen; und sie werden ein schnelles Verderben über sich selbst bringen.

Kommentar:  Diese waren nie authorisiert und deshalb gilt es stets zu prüfen was ein Bibellehrer sagt … natürlich, auch im bibeltreu-konservativen Lager. Man denke an die skandalöse Entwicklung beispielsweise von Willem J. Ouweneel

Es gibt einen Laien, den ich mir allerdings zum Vorbild genommen habe … erinnert Ihr Euch noch an den wunderbaren Blog „distomos“ von Georg Walter? Bruder Georg hat vieles erklärt, aber stets mit einer sehr starken Referenzierung zu validen Bibellehrern w.z.B. Charles H. Spurgeon, A.W. Tozer, Fritz Binde, etc. … oder, er hatte seine Übersetzungen englischsprachiger Apologeten anzubieten – sehr, sehr wertvoll! Es war unverkennbar wofür dieser Blog stand, w.z.B. die Aufdeckung falscher charismatischer Lehren, die Demaskierung von Rick Warren, u.v.m.  … aber, Georg Walter ist nie der Verführung erlegen in eigener Sache die hohen theologischen Fragen zu lösen, ohne einen Bezug auf einen anerkannten Lehrer.

[DIE CALVINISMUS-DEBATTE TEIL 4] Verblendet durch Tradition – Ein offener Brief an Dave Hunt (Dr. James R. White) / Vorbemerkungen (Siegfried Schad)

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Vorbemerkungen (Siegfried Schad)

Bewahre, es ist nicht die Absicht dieses Artikels an dem großen Denkmal des Apologeten Dave Hunt zu rütteln! … jedoch verdient, aus aktuellem Anlaß, die Kritik an seinem Buch „What Love is this?“ (ins Deutsche ist der Buchtitel aus meiner Sicht etwas unzulänglich übersetzt worden in: „Eine Frage der Liebe?“) eine neue Aufmerksamkeit, die durch eine Korrespondenz zwischen einem von mir sehr geschätzten Bruder der im Lehramt steht und mir, Fragen aufwerfen, denen es nachzugehen gilt: Beschreibt Dave Hunt in seinem Buch die calvinistische Lehre richtig und sind seine theologischen Argumente gegen diese stichhaltig?

Benedikt Peters äußerte 2003 die Hoffnung und den Wunsch (siehe Artikel DIE CALVINISMUS-DEBATTE TEIL 3), daß die Debatte über den Calvinismus, die in den USA sehr heftig entbrannt war, an uns (im Deutschsprachigen) vorüber gehen möge … nun, wir wissen, sie ist es nicht, und spätestens seit dem Erscheinen des Buches von Dave Hunt, auch hier in vollem Gange (siehe auch Dirk Noll´s Artikel CALVINISMUS-BASHING). Somit liegt es nahe, daß wir noch einmal (es gab 2013 bereits einen Artikel auf DER RUF) auf dieses Buch, das viele Gemüter bis heute in der einen oder anderen Weise erhitzt hatte, näher eingehen.

Wem meine Fragestellung „WELCHE THEOLOGIE IST DAS?“, abgeleitet von Dave Hunts Buchtitel „What Love is this?“ auf dem Beitragsbild überspitzt erscheint, dem möge gesagt sein, daß eben diese Frage von Dr. James R. White im nachfolgenden 45-seitigen, sehr lesenswerten offenen Breif an Dave Hunt, gestellt wurde und seine Antwort sehr eindeutig ausfällt. Dave Hunt´s Freunde (so viel möchte ich vorwegnehmen) hatten ihm abgeraten dieses Buch zu schreiben. Hätte er diesen Rat besser angenommen, denn der Theologe Dr. James White erteilt dem NICHT-Theologen Dave Hunt für seine schweren Unzulänglichkeiten in diesem komplexen Thema der Apologetik eine Lehrstunde über Exegese und legt mehrere grobe Fehler, wie verkehrte Zitate, fehlende Sprachkenntnisse des Griechischen und Hebräischen und leider auch Polemik offen.

Dieses Buch, das legt die nachfolgende Ausführung nahe, wäre besser nie geschrieben worden.

Dr. James Robert White ist der Direktor von Alpha und Omega Ministries, einer reformierten christlichen Apologetikorganisation mit Sitz in Phoenix, Arizona. Er ist der Autor von mehr als zwanzig Büchern.


Verblendet durch Tradition
Ein offener Brief an Dave Hunt
als Antwort auf seinen jüngsten Angriff auf die Reformation
durch sein Buch „What Love is This?
Calvinism’s Misrepresentation of God“ (Dr. James R. White)

(Quelle: Hans Werner Deppe https://www.betanien.de)

Bilderquelle: Dr. James White https://www.echozoe.com/archives/2426

Verblendet-durch-Tradition.-Ein-offener-Brief-an-...-Betanien-Verlag

PDF-link: https://der-ruf.info/wp-content/uploads/2019/07/Verblendet-durch-Tradition.-Ein-offener-Brief-an-…-Betanien-Verlag.pdf


Dave Hunt und die Erwählungslehre ( Hans-Werner Deppe)

[Auszug]

Dave Hunt lehrt, alle Menschen seien erwählt 
Der christliche Autor und Apologet Dave Hunt, der u.a. bekannt ist für seine Bekämpfung der Lehren der Reformation, behauptet in der Dezember-Ausgabe seines Rundbriefes „The Berean Call“, dass Gott alle Menschen zum Heil erwählt habe. Er beantwortet damit eine Leserfrage nach der Auslegung von 2. Thessalonicher 2,13, wo Paulus den Gläubigen zusichert, „dass Gott euch von Anfang an erwählt hat zur Errettung“. Um dem eindeutigen Sinn dieser Schriftstelle zu entgehen, behauptet Hunt: „Die klare Botschaft der Schrift von 1. Mose bis zur Offenbarung ist, dass die ganze Menschheit ‚ausgewählt ist zur Errettung’.“
Mit dieser Sonderansicht entfernt Hunt sich noch weiter von der Schrift als die herkömmlichen Gegner der souveränen Erwählung, die darunter verstehen, dass Gott lediglich vorausgesehen habe, welche Menschen sich bekehren werden (die Sichtweise des so genannten Arminianismus, Semi-Pelagianismus und Synergismus).

[Auszug Ende]

der komplette Artikel von Hans-Werner Deppe siehe HIER

[DIE CALVINISMUS-DEBATTE TEIL 3] Erwählung und Vorherbestimmung (Benedikt Peters) / Vorbemerkung (Siegfried Schad)

Bilderquelle: https://www.ebtc.org Benedikt Peters

Vorbemerkung (Siegfried Schad)

Jahresbeginn 2017 hatte ich eine Calvinismus-Debatte auf DER RUF angeregt (siehe HIER Teil 1 und HIER Teil 2), diese aber jedoch nach einer Phase meines Rückzuges in meinen Blog-Aktivitäten vernachlässigt.

Aus aktuellen Anlässen möchte ich jedoch diese Debatte, die in diversen Foren (w.z.B. facebook, YouTube etc.) mit einer unerbittlichen Härte zwischen Laien (!) tobt, sachlich und mit den Schriften ausgewiesener (!) Theologen neu beleben. Mich umtreibt dabei, nicht etwa Rechthaberei, Streitsucht und die Lust am Disput, sondern die Verteidigung der Wahrheit des reformatorischen Erbes und die Versachlichung einer ausufernden Diskussion (unter den Laien).

Von dem von mir hochgeschätzten Theologen, dem lieben Bruder Dr. Lothar Gassmann, liegt mir, nach meiner kürzlichen Anfrage zu einem seiner letzten Videos, eine Aussage vor, die seine frühere Aussage bekräftigt, daß es sich in den unterschiedlichen theologischen Modellen um Unterschiede in der Erkenntnis handele, jedoch spricht Dr. Gassmann im Bezug auf den Calvinismus nicht von Irrlehren! (in gleicher Weise und einvernehmlich mit Dr. Gasmann äußerte sich auch schon Bruder Rudolf Ebertshäuser). Diese (ausgewiesenen Bibellehrer) zum Maßstab!

Ebenso wenig wie unsere hoch geschätzten arminianisch geprägten Brüder werden wir (Dirk Noll und ich) auf DER RUF über Irrlehren sprechen, sondern über eine unterschiedliche Erkenntnis in der Frage des souveränen Handeln Gottes. Dies war und ist immer schon das Credo dieses Blogs und wir werden das auch nicht verlassen, gleich wie feindselig manche Zuschrift, oder manche Diskussion eskalieren mag.

Der nachfolgende Text stammt von einem der Besten der Besten (Theologen) im deutschsprachigen Raum. Ich hatte den Vorzug mehrere Vorträge und Vortragsreihen von Benedikt Peters im Rahmen mehrerer Bibelstudierfreizeiten zu hören. Die Außergwöhnlichkeit seines Vortrages und sein müheloses Wechseln zwischen Urtext im Hebräischen, oder Griechischem und der deutschen Übersetzung wird mir stets im Gedächtnis bleiben. Ich nannte seinerzeit seine Auslegungen Wort-Tiefbohrungen. Nach meinem Kenntnisstand arbeitet Bruder Peters an einer Bibelübersetzung.

Erwählung und Vorherbestimmung (Benedikt Peters)

(Quelle: Hans-Werner Deppe https://www.betanien.de/erwaehlung-und-vorherbestimmung-von-benedikt-peters/)

1. Eine schwierige Lehre

Die Lehre der Auserwählung und Vorherbestimmung nenne ich aus zwei Gründen eine schwierige Lehre:

a. Sie ist dem natürlichen Verstand unbegreiflich
b. Sie ist umkämpft und umstritten

Gott und Seine Werke sind für uns schwer zu verstehen. Das liegt an zweierlei: Wir sind bloße Geschöpfe und als solche begrenzt. Zudem sind wir auch als Sünder am Verstand verfinstert (Eph 4,18), blind für Gott und Sein Heil. Darum kann es nicht verwundern, dass uns viele biblische Lehren paradox erscheinen. Die Tatsache, dass die Lehre der Erwählung schwer ist, soll uns nicht davon abhalten, sie in der Bibel zu studieren. Wir denken dabei an das Wort Salomos: “Gottes Ehre ist es, eine Sache zu verbergen, aber der Könige Ehre, eine Sache zu erforschen” (Spr 25,2), und:

“Viel Honig essen ist nicht gut, aber schwere Dinge erforschen ist Ehre” (Spr 25,27).

“Es ist für das Wort Gottes eine Ehre, wenn es nicht so flach ist, dass man ihm alsbald auf den Grund sehen kann. Und wir werden, wenn wir überhaupt davon überzeugt sind, dass unser Wissen Stückwerk ist, uns daran ganz besonders erinnern müssen, wenn wir nachzudenken beginnen über die Tiefen der göttlichen Weisheit, die nicht mehr im Bereich dieser Welt und ihrer Geschichte liegen, sondern in die Ewigkeit hineinreichen. Da wird Bescheidenheit in den Aussagen doppelt angebracht sein.” (Paul Humburg, Ewige Erwählung).

Wir wollen das Wort zu diesem Gegenstand studieren, aber dabei bedenken, dass wir ganz auf Gott angewiesen sind, d.h. auf Sein geschriebenes Wort. Dieses ist unsere einzige Weisheit. Wir wollen alles beachten und an alles glauben, was Gott uns in Seinem Wort sagt; wir wollen nichts verwerfen oder zurechtbiegen, weil es vielleicht unserem natürlichen Empfinden von Recht und Unrecht widerspricht. Wir wollen aber auch nichts dazudenken, zu dem was Gott gesagt hat. Wir wollen uns an den Rat eines großen Lehrers der christlichen Kirche halten:

“Sobald der Herr seinen Mund zutut, muss auch der Mensch den Weg, weiter zu forschen, verlassen; denn jeder Schritt, den wir außerhalb des Wortes Gotts tun, muss uns in die Irre führen. Wir müssen uns gewöhnen, uns zu bescheiden, denn hier ist Unwissenheit die rechte Gelehrsamkeit” (Johannes Calvin)

Und wir wollen uns an dieses Wort des anderen großen Reformators halten:

“Man muss über diese Dinge nicht mit einem überhinrauschenden… und auch wohl lasterhaftigen Glösslein zufrieden sein, aber man darf sich nur von der Schrift führen lassen. Denn wer wissen will, was Gott verborgen hat und will sich weise dünken, der sieht nicht, dass dies das Übel ist, daran Adam und Eva samt ihren Nachkommen den Tod gefressen haben… Es ist mit Gottes Wort nicht zu scherzen. Kannst du es nicht verstehen, so zeuch den Hut vor ihm ab.” (Martin Luther)

Wir sind ganz auf Gottes Beistand angewiesen, d. h. auf das Wirken Seines Geistes. Unser Verstand reicht nicht aus, im Gegenteil: menschliches Urteilen steht der rechten Erkenntnis im Weg. Der Apostel sagt:

“Der natürliche Mensch nimmt nicht an, was des Geistes Gottes ist; es ist ihm eine Torheit” (1Kor 2,14).

Weil die Lehre der Auserwählung zum Heil so schwer mit der biblischen Lehre der Verantwortung des Menschen in Einklang zu bringen ist, hat sie seit frühester Zeit zu verschiedenen Erklärungsversuchen und damit verbunden zu heftigen Auseinandersetzungen geführt. Teils wurden Vertreter einer anderen Sicht dieses so schwierigen Themas als Ketzer verdammt. Ein sonst so besonnener und auch gelehrter Mann wie John Wesley schrieb in einem Pamphlet, der Gott, den Georg Whitefield verkündigte, sei nicht sein Gott; er gleiche mehr Satan als dem Gott der Bibel. Die ganze englischsprachige Welt ist über der Frage der Erwählung und der Willensfreiheit des Menschen in zwei Lager geschieden. Auf der einen Seite stehen die Leute, die man als “Calvinisten”, auf der anderen Seite die, die man als “Arminianer” bezeichnet. Die “Calvinisten” betonen die Souveränität Gottes, die “Arminianer” betonen die Verantwortung des Menschen. Erstere glauben, dass die Errettung unverlierbar ist, während letztere glauben, man könne das Heil verlieren.

Beide glauben teils Richtiges und teils Falsches, und gerade wegen der Richtigkeit eines Teils ihrer Anschauungen, sind beide ihrer Sache so sicher und ist der Streit oft so unerbittlich geführt worden. Was die sogenannten Calvinisten über die Erretteten glauben, ist wahrscheinlich alles richtig; was die sogenannten Arminianer über die Verantwortung des Menschen glauben, ist wahrscheinlich alles richtig.

Es gibt aber Calvinisten, die wegen der richtigen Überzeugung, dass die Errettung des Menschen ausschließlich am Gnadenwillen Gottes liegt, glauben, die Verdammnis liege ebenso ausschließlich am souveränen Willen Gottes. Das sagt die Bibel aber nicht.

Die Arminianer vertreten die richtige Ansicht, dass der Mensch den Willen und die Fähigkeit hat, das Heil zu verwerfen, und dass er darum verdammt wird. Aus dieser richtigen Sicht folgern sie, der Mensch habe auch die Fähigkeit und die Willenskraft, das Heil zu wählen, und damit widersprechen sie Gottes Wort.

Ich hoffe, wir werden in der Bibel erkennen, dass die Errettung ganz an der souveränen Gnadenwahl Gottes liegt, und dass die Verdammnis ebenso vollständig an der Sünde des Menschen liegt. Das scheint uns nicht logisch. Wir müssen es trotzdem glauben, wenn die Bibel es so sagt. Gott erwartet von uns, dass wir Ihm in allem glauben. Er hat nicht von uns verlangt, wir müssten alles verstehen; noch weniger hat Er uns gesagt, wir müssten nur das glauben, was uns persönlich einleuchtet.

Ich hoffe und bete – ja, wirklich, ich habe oft und inbrünstig darum gebetet -, dass wir in unseren Gemeinden vor jenem unseligen Streit zwischen Calvinisten und Arminianern bewahrt bleiben. Wir haben Ursache, Gott dafür zu danken, dass dieser Streit, der durch die ganze angelsächsische Welt geht, in der Christenheit des deutschsprachigen Raumes kaum wahrgenommen wird. Wir wünschen und hoffen alle, dass es so bleibt. So will ich mit meinen Ausführungen dazu beitragen, dass wir die hohen Geheimnisse der Erwählung und Vorherbestimmung besser würdigen und angemessener betrachten, und dass wir miteinander in Frieden leben und umgehen.

2. Eine Übersicht über Gottes ewigen Heilsrat

Aus dem Neuen Testament erfahren wir folgendes über Gottes ewigen Vorsatz der Errettung:

  1. Gott hat einen ewigen Vorsatz des Heils: Eph 3,11; 2Tim 1,9
  2. Gott verhieß das ewige Leben vor aller Zeit: Tit 1,2
  3. Gott wirkt bei aller Errettung nach dem Rat Seines Willens, um Seinen ewigen Vorsatz zu erfüllen: Eph 1,11
  4. Christus war als Lamm ausersehen vor Grundlegung der Welt: 1Pet 1,20
  5. Christus führte das verordnete Heil aus nach Gottes Bestimmung und nach Gottes Vorsatz: Lk 22,22; Apg 2,23; 4,24-28.
  6. Gott erwählte die Erlösten in Christus: Eph 1,4
  7. Gott erwählte die Erlösten vor Grundlegung der Welt: Eph 1,4
  8. Gott erwählte sie von Anfang an zum Heil: 2Thes 2,13
  9. Gott erwählte sie nach Seiner Vorkenntnis: Rö 8,29; 1Pet 1,2
  10. Gott bestimmte zuvor, dass die Erwählten Seinem Sohn gleichgestaltet werden sollten: Rö 8,29
  11. Gott gab die Seelen, die erlöst werden sollten, Seinem Sohn: Joh 6,37; 10,29; 17,6.9.24
  12. Gott berief sie nach Seinem Vorsatz: Rö 8,28; 9,11; 2Tim 1,9
  13. Gott berief sie nicht auf Grund von Werken: 2Tim 1,9
  14. Gott erwählte sie, damit sie an Ihn glauben und Ihm gehorchen und heilig und tadellos sein sollten vor Ihm: Eph 1,4; Jak 2,5; 1Pet 1,2

3. Was bedeuten die Begriffe “Auserwählung” und “Vorherbestimmung” und “Vorkenntnis”?

Vielfach werden diese Begriffe austauschbar verwendet. So steht im “Calwer Kirchenlexikon” unter der Rubrik “Prädestination” zu lesen: “Prädestination, (d. h. die Vorherbestimmung), oder Gnadenwahl…”

Wir wollen versuchen, anhand einiger Bibelstellen ihre jeweilige Grundbedeutung zu erfassen.

a) Was bedeutet “Auserwählung”?

“Gott hat uns auserwählt in Christus vor Grundlegung der Welt” (Eph 1,4).

Das hier verwendete Verb eklegomai kommt im NT 20mal vor, 15mal ist Gott oder der Herr Jesus der Erwählende (Mk 13,20; Lk 6,13; Joh 6,70; 13,18; 15,16.19; Apg 1,2.24; 13,17; 15,7; 1Kor 1,27.28; Eph 1,4; Jk 2,5), 5mal ist es der Mensch, der auswählt (Lk 10,42; 14,7; Apg 6,5; 15,22.25). Die Bedeutung ist immer die gleiche: aus einer Reihe von Möglichkeiten oder Personen eine Auswahl treffen; die Person oder die Sache aussuchen, die man bevorzugt. Es bezeichnet nicht eine Wahl aller, sondern eine Aus-Wahl aus allen, wie das in der griechischen Vorsilbe ek- “aus-“, zum Ausdruck kommt.

Ferner kommt das Verbalsubstantiv eklektos “auserwählt”, 23mal vor, 1mal sind Engel der erwählte Gegenstand (1Tim 5,21), dreimal ist es Christus (Lk 23,25; 1Pet 2,4.6); 19mal sind es die erlösten Menschen (Mt 20,16; 22,14; 24,22.24.31; Mk 13,20.22.27; Lk 18,7; Rö 8,33; 16,13; Kol 3,12; 2Tim 2,10; Tit 1,10; 1Pet 1,2; 2,9; 2Joh 1,13; Off 17,14). Der Erwählende ist hier immer Gott.

Schließlich kommt das Abstraktum eklogê, “Auserwählung” 7mal vor (Apg 9,15; Rö 9,11; 11,5.7.28; 1Thes 1,4; 2Pet 1,10). Es wird in den Übersetzungen nur in Apg 9,15 als Adjektiv übersetzt: “ein erwähltes Gefäß” (KJV “a chosen vessel” , Segond: “un instrument choisi”). Im Griechischen steht skeuos eklogês, “ein Gefäß der Erwählung”, und das soll natürlich unsere Aufmerksamkeit auf Rö 9,23 lenken, wo von den beiden Arten von Gefäßen, Gefäßen des Zorns und Gefäßen des Erbarmens, gesprochen wird. Paulus gehört also zur Gruppe der Gefäße, die Gott in Seinem Erbarmen zum Leben und zur Herrlichkeit erwählt hat.

In 2Thes2,13 steht für das deutsche Wort “erwählt” im Griechischen das Verb haireomai, das nur noch in Phil 1,22 und Heb 11,25 belegt ist. Es bedeutet “wählen” im Sinne von “vorziehen”, d. h. nach persönlicher Neigung wählen. So legt das Wort “auserwählen” (eklegomai) den Schwerpunkt auf die Auswahl, aus der etwas genommen wird, “erwählen” (haireomai) auf die Eigenschaft des Wählenden.

Die Bedeutung des Ausdrucks “Erwählung” ergibt sich aus seiner Verwendung im Neuen Testament. Wir können dazu vorläufig viererlei festhalten:

  1. Gott hat uns erwählt, nicht wir haben Ihn erwählt (Joh 15,16). Gott war der Erste, wie Er denn in allen Seinen Werken, sei es in der Schöpfung (1Mo 1,1), sei es in der Erlösung (Joh 1,1), immer der Urheber und Anfänger sein muss.
  2. Gott hat uns in Christus erwählt, d. h. um deswillen, was Christus ist und wer Christus ist, nicht um deswillen, wer oder was oder wie wir sind (Eph 1,4).
  3. Gott hat uns erwählt, ehe die Schöpfung war (Eph 1,4; 2Thes 2,13). Das bedeutet, dass Seine Erwählung durch nichts verursacht sein konnte, das mit und nach der Schöpfung ins Dasein trat. Also weder die Sünde des Menschen noch die Buße des Menschen können die Ursache für die Erwählung sein. Ja, die Sünde ist der Anlass dafür, dass Gott Heil wirkt; aber sie ist nicht die Ursache. Und die Buße und der Glaube des Menschen sind das Mittel (Eph 2,8), auf dem der Mensch zum Heil kommt. Sie sind aber nicht die Ursache der Erwählung zum Heil.
  4. Gott hat erwählt, weil Er so ist, wie Er ist: Liebe (5Mo 7,7.8).

a) bis c) zusammengenommen bedeuten, dass Gott nach Seinem Willen und Vorsatz rettet (2Tim 1,9), nicht nach unserem Willen und Vorsatz (Rö 9,16), dass wir nach Seinem Willen zum Glauben und damit zur Wiedergeburt kamen, nicht nach unserem Willen (Joh 1,12.13; Jk 1,17.18). c) bedeutet, dass ein jeder von uns errettet wurde, weil Gott so ist, wie Er ist; dass die Errettung ganz an Eigenschaften Gottes liegt und in keiner Weise an Eigenschaften oder Dispositionen des Erretteten.

Gott hat Christus vor der Zeit das ewige Leben verheißen (Tit 1,2). Das bedeutet, dass Er Seinem Sohn verhieß, er werde den Seelen das ewige Leben und alle himmlischen Segnungen geben, die Er durch Sein Blut erlösen sollte (Joh 17). In uns ist keine Würdigkeit; wir sind Fremde, wie Ruth, die Moabitin, die keinerlei Anspruch auf Gottes Güte haben. Darum fallen wir vor dem Herrn nieder wie Ruth vor Boas.

“Da fiel sie auf ihr Angesicht und beugte sich zur Erde nieder und sprach zu ihm: Warum habe ich Gnade gefunden in deinen Augen, dass du mich beachtest, da ich doch eine Fremde bin?” (Ruth 2:10).

Wilhelm Busch hat zu diesem Vers folgenden Vergleich verwendet:

“Wir wollen uns einen Sklavenmarkt vorstellen… Da steht so ein armer Sklave… Nun geht da ein freundlicher Herr über den Markt. Der arme Sklave hat es nicht in der Hand, dass der Blick dieses Mannes auf ihn fällt. Aber er erschrickt vor Glück, als es geschieht. Wir hatten es nicht in der Hand, dass der Blick des Herrn Jesu auf uns fiel. Aber als es geschah, da verstanden wir das dunkle Wort aus Epheser 1: Er hat uns erwählt, ehe der Welt Grund gelegt war…” (Wilhelm Busch: Der Herr ist mein Licht und mein Heil. Tägliche Andachten, 13. Oktober)

b) Was bedeutet “Vorherbestimmung”?

“Denn welche er zuvor erkannt hat, die hat er auch zuvor bestimmt, dem Bilde seines Sohnes gleichförmig zu sein, damit er der Erstgeborene sei unter vielen Brüdern” (Römer 8,29)

Das hier verwendete Verb proorizô kommt an folgenden 6 Stellen im Neuen Testament vor: Apg 4,28; Rö 8,29.30; 1Kor 2,7; Eph 1,5.11.

Dort, wo “vorherbestimmen” in Zusammenhang mit “auserwählen” verwendet wird (Eph 1,4.5.11) wird deutlich, dass in der kausalen Abfolge dieser beiden Sachverhalte die Erwählung zuerst steht. Gott hat uns in Christus erwählt. Was uns betrifft, ist damit ausgesagt, woraus wir genommen worden sind: Aus der Menge der in Adam gefallenen Menschen. Aus ihnen hat uns Gott auserwählt. Die Er auserwählt hat, hat Er dazu bestimmt, Söhne zu werden. Er hat sie “zuvor bestimmt zur Sohnschaft”. Römer 8,29 sagt, dass Er sie “zuvor bestimmt hat, dem Bilde seines Sohnes gleichförmig zu sein”. Die “Vorherbestimmung” oder “Prädestination” bezieht sich also auf das Ziel, das Gott im Auge hatte, als Er uns erwählte.

Das Wort enthält die Vorsilbe pro- = vor, vorher. Das bedeutet, dass die Bestimmung der genannten Sache schon zuvor geschehen ist. Bevor wir errettet wurden, hatte Gott schon bestimmt, dass die Erretteten Christus gleich sein sollten. Gott hat sich das nicht nachträglich einfallen lassen.

Die Vorsilbe pro-kommt auch in einem anderen Verb vor, das in der Heilslehre eine wichtige Rolle spielt: “Vorkenntnis” und “zuvor erkennen”.

c) Was bedeutet “verordnen”?

An drei Stellen steht das Wort im Zusammenhang mit Gottes Erwählung einzelner Personen zum Heil und zum Dienst: Apg 13,48; 22,14; 26,16.

Es werden dabei im Griechischen zwei verschiedene Wörter verwendet: tassw (tassô; Apg 13,48) und proceirizomai (procheirizomai; Apg 22,14; 26,16).

d) Was bedeutet “zuvor erkennen” und “Vorkenntnis”?

“Petrus, Apostel Jesu Christi, den Fremdlingen von der Zerstreuung von Pontus, Galatien, Kappadocien, Asien und Bithynien, auserwählt nach Vorkenntnis Gottes, des Vaters…” (1Pet 1,1-2).

Das Hauptwort prognôsis, “Vorkenntnis” kommt an folgenden Stellen vor: Apg 2,23; 1Pet 1,2. Beide Male bezieht es sich auf die Tatsache, dass Gott etwas oder jemand zuvor erkannt hat. Das Verb proginwskw (proginôskô) “zuvor erkennen” kommt an folgenden Stellen vor: Apg 26,5; Rö 8,29; 11,2; 1Pet 1,20; 2Pet 3,17. Die beiden Stellen in Apg und 2Pet beziehen sich auf jemanden oder etwas, den oder das Menschen vorher wissen oder kennen. Die Stellen in Rö und 1Pet beziehen sich auf Personen (Erlöste und der Erlöser), die Gott zuvor erkannt hat.

Auserwählt gemäß Vorkenntnis Gottes

Wenn der Apostel Paulus sagt, Gott habe solche zuvor bestimmt, die er zuvor erkannt hatte (Röm 8,29), und Petrus sagt, dass wir auserwählt sind nach Vorkenntnis Gottes (1Pet 1,1.2), bedeutet das dann nicht, dass Gott uns auserwählte, weil er vorher wusste, dass wir uns zu Ihm bekehren würden?

Selbstverständlich wusste Gott vorher, ob Du und ich uns bekehren würden. Er weiß als der Allwissende alles, was war, was ist und was sein wird. Wir lesen deshalb vom Herrn Jesus, dass er wusste, was im Menschen war (Joh 2,25), dass er wusste, “welche es seien, die nicht glaubten, und wer es sei, der ihn überliefern würde” (Joh 6,64; 13,11), dass er auch alles wusste, was über ihn kommen würde (Joh 18,4). Das ist uns alles gar keine Frage. Die Frage, die uns aber bewegt, ist die, ob unsere Bekehrung, die der Herr längst vorhergesehen hatte, auch die Ursache unserer Erwählung ist. Sagt das Neue Testament an irgendeiner Stelle, dass Gott uns wegen des vorhergesehenen Glaubens erwählte? Um diese Frage zu beantworten, müssen wir uns verschiedene Stellen ansehen, in denen das Wort “Vorkenntnis” oder “zuvor erkennen” verwendet wird.

Die Vorkenntnis Gottes wird im Neuen Testament nie mit dem Glauben oder Unglauben der Erlösten, überhaupt mit einer Eigenschaft in ihnen oder einer Haltung ihrerseits Gott gegenüber verknüpft. Gott hat nicht zuvor erkannt, dass etwas in den Erwählten sei, sondern er hat sie vor Grundlegung der Welt zuvor erkannt, damit etwas in ihnen sei: Das, was Er sich für sie vorgesetzt hat.

So sagt Gott über Abraham, er habe ihn erkannt, “auf dass er seinen Kindern nach ihm befehle…” (1Mo 18,19). Der Ausdruck “auf dass” hebräisch lema’an bezeichnet die Absicht, die Gott im Auge hatte, als Er Abraham “erkannte”. Er wandte sich ihm in solcher Weise zu, nahm sich seiner mit solcher Wirkung an, dass Abraham genau das tat, was Gott wollte: Er befahl seinen Kindern, dass sie den Weg des Herrn bewahren sollten.

Wir müssen den Ausdruck “erkennen” nicht nur an der genannten Stelle, sondern überhaupt so verstehen, wie er im Alten Testament gebraucht wird: Erkennen bedeutet nicht allein wissen um etwas oder jemand, sondern – aufs allgemeinste formuliert – sich mit dem erkannten Gegenstand einlassen. Es hat häufig die Bedeutung, sie jemandem aus Liebe zuwenden und sich ihn zu eigen machen. Siehe 1Mo 4,1; 2Mo 2,25; 33,17; Ps 1,6; 101,4; 144,3; Jer 1,5; Hos 13,5; Am 3,2. Auch im NT steht Erkennen für ein den betreffenden Gegenstand aneignendes Erkennen. Es steht, nach den Worten von Theodor Zahn, für:

“ein Verhalten Gottes, wodurch der Mensch aus seiner Entfremdung von Gott in den Bereich der Liebe Gottes gerückt wird … Die Liebe zu Gott ist nach 1Kor8:3 das Merkmal, an welchem man erkennt, dass einer von Gott in diesem tieferen Sinn erkannt worden ist.”

Siehe auch Mt 7,22-23; 2Kor 5,21; Gal 4,9; 2Tim 2,19.

Alle diese Stellen zeigen, dass sowohl das hebräische jada’als auch das griechische ginoskô mehr bedeutet, als bloß wissen oder erkennen im Sinn von wahrnehmen. Entsprechend kann “zuvor erkennen” auf keinen Fall nur so viele bedeuten wie “vorher wissen”.

“Es würde [dann] nicht mehr ein willentliches, sich selbst seine Objekte setzendes Erkennen Gottes sein, sondern ein bloßes Wissen, dem seine Objekte von der Wirklichkeit aufgedrängt werden” (Th. Zahn, Römerbrief).

Es ist ein Gott entehrender Gedanke, er sei der lediglich passive Beobachter unseres Tuns, der nicht mehr könne oder dürfe, als zur Kenntnis zu nehmen, wie wir als Seine Geschöpfe uns verhalten und entscheiden würden. In der Tat: Nicht Gott, sondern wir hätten dann vorherbestimmt. So zeichnet die Bibel das Geschöpf Mensch nicht; und ein solcher Gott wäre nicht der Gott der Bibel, der im Anfang war, alles schuf und alles wirkt nach dem Rate Seines Willens (Eph 1,11). Ein solcher Gott wäre ein von uns gedachter, von uns konstruierter und damit unseren Wünschen entgegenkommender Gott, kurz: ein Götze. Einen solchen hätten wir in der Hand; er hätte aber nicht uns in der Hand.

Entsprechend sagt William Kelly zu Röm 8,29:

“Es ist wichtig, zu beachten, dass der Apostel nicht von einem passiven oder bloßen Vorherwissen spricht, als ob Gott lediglich vorher gesehen hätte, was einige sein oder tun oder glauben würden. Seine Vorkenntnis gilt Personen, nicht ihrem Zustand oder Benehmen; es geht nicht um das Was, sondern ‹die, welche› er zuvor erkannt hat.”

Fast wörtlich das Gleiche sagt der eminent gelehrte englische Nonkonformist John Gill (1697-1771), der als einer der größten Hebraisten seiner Zeit galt:

 Wir müssen als nächstes nach dem Gegenstand der Erwählung fragen. Er besteht in Menschen… und zwar solche nicht als unter diesem oder jenem Charakter, als Berufene, als Bekehrte, als an Christus Gläubige, als heilige oder gute Menschen, die in Glauben und Heiligkeit bis zum Ende ausharren; denn sie sind nicht erwählt, weil sie berufen, bekehrt usw. sind, sondern weil sie erwählt sind, werden sie all das … all diese Eigenschaften zusammengenommen kommen auf den Lehrsatz heraus, dass der Glaubende und darin bis zum Ende Beharrende errettet werden wird. Gott erwählt aber nicht Lehrsätze, sondern Personen; nicht Eigenschaften, sondern Menschen” (J. Gill, A Complete Body of Doctrinal and Practical Divinity).

Eine für das Urteil aller Reformatoren charakteristische Bemerkung ist diese:

“Thomas von Aquino … dachte über die Prädestination so: Da Gott alles sieht, bevor es wird, so prädestiniert er den Menschen dann, wenn er in seiner Weisheit sieht, wie er werden wird. Diese Ansicht hat mir einst als Student gefallen, später aber, als ich die Hochschule preisgab und der reinen göttlichen Lehre anhing, missfiel sie mir sehr. Er glaubt nämlich, die Bestimmung Gottes über uns folge unserem Bestimmen. Nämlich, nachdem Gottes Weisheit unsere künftige Beschaffenheit, das heißt: wie wir uns verhalten und bestimmen werden, gesehen hat, dann erst spricht sie das Urteil über uns … Sollte die Bestimmung Gottes unserem Tun folgen, so wären wir aus uns selbst etwas, ehe Gott über uns bestimmte – das ist Torheit” (U. Zwingli, Von der Erwählung).

Im Neuen Testament lesen wir:

Gott erwählte uns nach Seiner Vorkenntnis zum Gehorsam und zur Blutbesprengung Jesu Christi (1Pet 1,2). Das dem Hauptwort “Vorkenntnis” entsprechende Verb “zuvor erkennen” kommt im gleichen Kapitel in V. 20 vor. Dort heißt es: Christus war von Gott als Lamm Gottes zuvor erkannt vor Grundlegung der Welt. Welch anstößiger Gedanke wäre es, Gott habe vorher einfach gewusst, dass Sein Sohn dann zum Lamm werden würde (1Pet 1,19.20). Selbstverständlich wusste Gott das; und selbstverständlich wusste der Sohn Gottes von Anfang an, “alles, was über ihn kommen würde” (Joh 18,4). Aber heißt das auch, dass Er lediglich das passive Opfer der bösen Taten der Menschen war? Gewiss nicht, denn Er selbst sagte, dass niemand das Leben von Ihm nehme, sondern dass Er es von sich selbst lasse (Joh 10,17.18); denn dieses Gebot hatte Er vom Vater empfangen. Das bedeutet gleichzeitig, dass Gott nicht einfach wusste, dass Jesus (ich verwende bewusst hier nur seinen menschlichen Namen) eines Tages zum Lamm werden würde, ohne dass Gott, der Vater in diesen Beschluss eingeweiht gewesen wäre. Solche Gedanken weisen wir mit aller Entrüstung von uns (siehe Joh 4,34; 5,19; Heb 10,7). So bedeutet denn der Ausdruck, Christus sei als Lamm zuvor erkannt, genau so viel wie zuvor verordnet. Weil Gott verordnet hatte, dass Sein Sohn als Lamm geschlachtet werden sollte, erkannte Er Ihn vor Grundlegung der Welt als Lamm. Ja, es war der Rat des dreieinen Gottes von Ewigkeit her, wie wir an Hebräer 9,14 lernen: “Christus hat durch den ewigen Geist sich selbst ohne Flecken Gott geopfert.” Der Schreiber sagt deshalb ausdrücklich, es sei “durch den ewigen Geist” geschehen.

Wir können mithin sagen: Gott erkennt etwas zuvor, weil Er dieses Geschehen zuvor verordnet hat. Oder: Gott erkennt eine Person zuvor, weil Er diese Person zuvor erwählt und zum Leben verordnet hat.

Solche, die Gott zuvor erkannt hat, die hat Er auch berufen (Röm 9,29). Gott hat zuvor erkannt, und dann hat Gott berufen; Sein Handeln ist in Ihm begründet. Es ist ein von Menschen hinzugefügter Gedanke, Gott habe den Glauben oder den guten Willen oder die “Entscheidung für Christus” vorher gesehen; auf Grund solcher Vorkenntnis habe Er dann berufen und erwählt. Das steht nun eben nicht so geschrieben, sondern ist ein von Menschen gemachter Zusatz. Und ein solcher Zusatz macht jeden Gedanken von “Erwählung” zunichte, rechtfertigte in keiner Weise den Gebrauch dieses Terminus. eklogh (eklogê) bedeutet Aus-Wahl. Gott wählte aus der Masse der Nachfahren Adams jene aus,die der Gegenstand Seines Wohlgefallens sein sollten. Das bedeutet, dass nicht alle Gegenstand Seiner auswählenden Gnade sein würden, sein könnten. Stimmte es hingegen, dass Gott jene erwählte, von denen Er vorhersah, dass sie Buße tun und an den Sohn Gottes glauben würden, und dass Er sie deshalb erwählte, dann wäre das Wort “erwählen” ein gänzlich unpassender, ja, ein irreführender Begriff; dann hätte Gott nicht “erwählt”, sondern “belohnt”; dann läge nicht Gnadenwahl vor, sondern Anerkennen einer im Menschen vorhandenen Befindlichkeit.

Und dann müssten wir zudem in Röm 8,28 das Wort “nach Vorsatz” streichen. Gott hat es sich vorgesetzt, Dich zu retten, und darum bist Du zum Glauben gekommen; er hat es nicht dir und deinem Glauben “nachgesetzt” als Antwort oder als Reaktion auf deinen Glauben. Allein die Vorsilbe pro- im Wort (prothesis), oder Vor- im deutschen Wort “Vorsatz” sagt mit un-übersehbarer Deutlichkeit, was zuerst da war: Gottes Wahl oder des Menschen Wahl. In der Tat: Nicht wir haben den Herrn Jesus erwählt, sondern Er hat uns erwählt (Joh 15,16).

Erwählung ist definitionsgemäß nicht im Erwählten, sondern im Erwählenden begründet, ansonsten man Belohnung, Entlöhnung, Reaktion, Antwort oder ein ähnliches Wort gebrauchen müsste. Es müsste das NT dann von einer im Menschen liegenden Qualitas, Qualität sprechen, die ihn zur Errettung qualifizierte; aber gerade das tut das Neue Testament nicht; im Gegenteil: Es hebt ausdrücklich hervor, dass niemand auf Grund von Verdienst oder Qualifikation errettet, gerechtfertigt, berufen und erwählt ist. Da ist keiner, der Gutes tue, da ist keiner, der Gott suche (Röm 3,11). Gott wurde vielmehr von solchen gefunden, die ihn nie gesucht hatten (Röm 10,20). Die Erwählung ist Wahl reiner und freier Gnade, wenn aber Gnade, dann nicht nach Werken, denn sonst ist Gnade nicht mehr Gnade (Röm 11,6). Es ist durchaus nicht so, dass Gott uns erwählt hat, weil Er Glauben in uns sah; es ist umgekehrt so: Er hat uns auserwählt, damit wir glauben. So steht ausdrücklich im Jakobusbrief zu lesen:

“Hört, meine geliebten Brüder: Hat nicht Gott die weltlich Armen auserwählt, reich zu sein im Glauben, und zu Erben des Reiches, welches er denen verheißen hat, die ihn lieben?” (Jak 2,5).

Er hat auserwählt, “reich zu sein im Glauben”, nicht “weil sie reich sind im Glauben”.

In Röm 9,11 wird ausdrücklich gesagt, dass Gott Jakob erwählte, bevor er irgend Gutes oder Böses getan hatte. Die Erwählung geschieht mithin nicht mit Blick auf etwas, das sich einst im Erwählten finden würde. Der Apostel doppelt noch nach und sagt, dass Gott gemäß Seinem Vorsatz erwählt hatte, nicht gemäß vorhandenem oder fehlendem Glauben, den er in den Zwillingen vorhersah. Die Meinung, Gott habe Jakob erwählt, weil er wusste, Jakob würde “sich für Gott entscheiden”, wird von Paulus auf diese Weise mit einem Federstrich abgetan. Sie lässt sich angesichts der Deutung der Zwillingsgeburt Jakobs und Esaus und ihres so verschiedenen Geschicks durch den inspirierten Apostel nicht mehr halten. Die Erwählung ist allein in Gottes Willen, in Gottes zuvor gefasstem Ratschluss begründet. Paulus sagt deshalb, dass der Vorsatz Gottes nach Auswahl besteht, und dass diese Auswahl nicht im Berufenen begründet ist, sondern “aus dem Berufenden” (Rö 9,11) hervorgeht. Das kann man gar nicht deutlicher sagen. Also nochmals: Die Auswahl wird getroffen aufgrund dessen, der beruft, nicht aufgrund dessen, der berufen wird. Wann wollen wir glauben, was Gott durch Seine Apostel sagt?

“Was machen die Menschen? Sie kommen mit ihren Bedingungen, die ihnen die Gnade sichern sollen … Wir sagen, Gottes Gnade ist eine zuvorkommende Gnade; sie geht allem voraus, was im Menschen ist. Aber auf jene Weise wollen die Menschen der Gnade Gottes zuvorkommen und ihr voraus sein” (Thomas Goodwin, Works, vol. 8, S. 198).

“Zuerst: Gott hat uns von Ewigkeit her zuvor erkannt. Das ist nicht ein bloßes Wissen; denn selbstverständlich weiß Er von Ewigkeit her, wer je geboren werden wird. Dieses Zuvorerkennen aber umfasst nur jene, die er zuvor verordnet, oder vorherbestimmt hat, dem Bilde Seines Sohnes gleichförmig zu sein. Es war also Erkennen verbunden mit einer Absicht, die nie vereitelt werden kann. Es genügt nicht zu sagen, dass Gott vorher wusste, wer alles eines Tages Buße tun und glauben würde. Es handelt sich um eine Vorkenntnis, die Buße und Glauben sicherstellen.” (William MacDonald: Believers Bible Commentary, Röm 8,29)

© Bendikt Peters, 2003

 

 

[Buch] Leseprobe: „Der Islam, das Judentum & das Christentum – Gemeinsamkeiten, Unterschiede – ein Gott?“ von Rolf Wiesenhütter

Leseprobe: Der Islam, das Judentum & das Christentum – Gemeinsamkeiten, Unterschiede – ein Gott?“ (Rolf Wiesenhütter)

Inhalt 1. Die Entstehung und Frühgeschichte des Islam 1.1 Exkurs Abraham 1.2 Mohammed 1.3 Die Grundsätze des Islam 1.3.1 Allah 1.3.2 Der Koran 1.3.3 Die Ka`aba 1.3.4 Die fünf Säulen des Islam 1.3.5 Das islamische Recht (Scharia) 1.3.6 Die rechtliche Stellung der Frau 1.3.7 Richtungen und Schulen 1.3.8 Der sunnitische Islam – die traditionelle Richtung 1.3.9 Der schiitische Islam – Dach für viele Richtungen 1.3.10 Islamismus – Fundamentalismus 1.3.11 Der Muezzinruf – das islamische Herrschaftszeichen 1.3.12 Der Dschihad 1.4 Islamische Grundüberzeugungen 1.5 Das gute Image des Islam im Westen 1.6 Sind Islam und Islamismus voneinander zu trennen? 1.7 Der Islam in Europa 1.7.1 Der Islam in Dänemark 1.7.2 Der Islam in Schweden 1.7.3 Der Islam in der Schweiz 1.7.4 Der Islam in Deutschland 1.7.4.1 Zur aktuellen Situation in Deutschland 1.7.4.2 Gehört der Islam zu Deutschland? 1.7.4.3 Der Islam und die Politik 1.7.5 Der Islam und die Kirchen 1.7.5.1 Der Islam bei den Evangelikalen 1.7.5.2 Die Freikirche der Siebenten-Tags-Adventisten und der Islam 1.7.6 Die Kontextualisierung in der Mission 1.8 Fazit

  1. Die Entstehungsgeschichte des Judentums 2.1 Einführung 2.2 Das alte Israel: Wie es begann 2.2.1 Abraham 2.2.2 Jakob 2,2,3 Mose 2.2.3.1 Der Exodus 2.2.4 David 2.2.5 Salomo 2.2.6 Juda und Israel 2.2.7 Die babylonische Gefangenschaft 2.2.8 Unter Persern und Griechen 2.2.9 Unter der Herrschaft der Makkabäer 2.2.10 Die Herodier 2.2.11 Strömungen des Judentums 2.2.11.1 Die Sadduzäer 2.2.11.2 Die Pharisäer 2.2.11.3 Die Essener 2.2.11.4 Die Zeloten 2.3 Die Entwicklung der Juden im Mittelalter 2.3.1 Die Kreuzzüge 2.3.2 Die Kabbala 2.4 Die Entwicklung der Juden in der Neuzeit 2.4.1 Martin Luther und die Juden 2.4.2 Die Hofjuden 2.4.3 Die Juden in Preußen 2.4.4 Der Antisemitismus im neunzehnten. Jahrhundert 2.5 Der Staat Israel 2.5.1 Die Suezkrise 1956 2.5.2 Der Sechs-Tage-Krieg 1967 2.5.3 Der Jom-Kippur-Krieg 1973 2.5.4 Frieden mit Ägypten 2.5.5 Die Friedensbemühungen bis heute 2.5.6 Die Beziehungen zwischen Israel und Deutschland 2.6 Die Geschichte des deutschen Judentums 2.6.1 Das Judentum in der Zeit der Emanzipation 2.6.2 Die deutsche völkische Bewegung und ihr Ergebnis: Die Schoa 2.6.3 Der Neuanfang des Judentums nach dem Zweiten Weltkrieg 2.6.4 Das Oslo-Syndrom: Der Irrglaube eines belagerten Volkes
  2. Die Geschichte des Christentums 3.1 Der Stern von Bethlehem und die Folgen 3,2 Die Existenz Jesu – geschichtlich nachgewiesen 3.3 Die Jugend von Jesus 3.4 Jesu Leben unter den Menschen 3.5 Jesus tritt öffentlich auf 3.6 Jesu gehorsam bis zum Tod am Kreuz 3.7 Die Frühgeschichte der Gemeinde Jesu 3.8 Die erste Gemeinde 3.8.1 Die ersten Heidenchristen 3.9 Die Auseinandersetzung zwischen Christentum und Heidentum 3.9.1 Dionysos und Orpheus 3.9.2 Der Mithraskult 3.10 Paulus von Tharsus als Gemeindegründer 3.10.1 Saulus in Jerusalem 3.10.2 Die Bekehrung von Saulus 3.11 Die weitere Entzwicklung der Gemeinden
  3. Gemeinsamkeiten und Unterschiede von Islam und Judentum 4.1 Übereinstimmungen 4.1.1 Gemeinsamkeiten von Judentum und Christentum, die nicht vom Islam geteilt werden 4.1.2 Gemeinsamkeiten von Judentum und Islam, die nicht vom Christentum geteilt werden 4.1.3 Gemeinsamkeiten von Christentum und Islam, die nicht vom Judentum geteilt werden 4.1.4 Gemeinsamkeiten von Christentum, Judentum und Islam 4.2 Unterschiede 4.2.1 Der Glaube, auf der abschließenden Offenbarung Gottes zu basieren und die daraus resultierende Sicht der beiden anderen „abrahamitischen Religionen“ 4.2.2 Die jüdische Sicht des Christentums und des Islam 4.2.3 Die islamische Sicht des Judentums und Christentums 4.2.4 Die christliche Sicht über das Judentum und den Islam 4.2.5 Die christliche Sicht über das Judentum 4.2.6 Die christliche Sicht über den Islam
  4. Glauben Juden, Christen und Moslems an denselben Gott? 5.1 Ökumene mit dem Islam?
  5. Aktuelle Gegebenheiten im Verhältnis von Juden, Christen und Moslems 6.1 Der Aufstieg des Islam in Deutschland 6.2 Wie der Islam Europa durchtränkt 6.3 Die neuen Religionskriege 6.4 Die Kirchen passen das Evangelium dem Islam an 6.5 Warum die Muslime die angeblich Ungläubigen hassen 6.6 Der Hass der „Palästinenser“ auf Israel 6.6.1 Wer sind die „Palästinenser“? 6.7 Der Hass der Muslime auf die Juden
  6. Israel und die „Palästinenser“ 7.1 Wem gehört das Land? 7.2 Warum finanziert der Westen den palästinensischen Terror? 7.3 Arafat erhält den Friedensnobelpreis 7.4 Der muslimische Anspruch auf Jerusalem 7.5 Die notwendige Bewachung des Ölbergs 7.5.1 Der Ölberg unter jordanischer Herrschaft 7.5.2 Die Zeit der israelischen Herrschaft 7.5.3 Der Ölberg und die Verhandlungen zwischen Israel und den „Palästinenserm
  7. Der islamische Antisemitismus 8.1 Der islamische Antisemitismus und die Aliyah 8.2 Der Antisemitismus im Weltkirchenrat 8.3 Der Boykott israelischer Waren als Folge von Antisemitismus 8.4 Der Antisemitismus in der Europäischen Union
  8. Die Delegimitierung von Israel durch die Vereinten Nationen 9.1 Von der Anerkennung zur Verdammung – die antiisraelische Wende 9.2 Die internationale Legitimierung des Terrors 9.3 Die „Zionismus ist Rassismus“ Resolution von 1975 9.4 Die UNRWA und der palästinensische Terror 9.5 Wie die UNESCO gegen Israel hetzt
  9. Der Anisemitismus im Christentum
  10. Der Antisemitismus in der Politik
  11. Die Zuverlässigkeit der Bibel für die gesamte Menschheit 12.1 Israel – Gottes auserwähltes Volk

Einleitung Mein Volk geht zugrunde aus Mangel an Erkenntnis; denn du hast die Erkenntnis verworfen, darum will ich auch dich verwerfen, dass du nicht mehr mein Priester seist; und weil du das Gesetz deines Gottes vergessen hast! Hosea 4,6 Wer die Opfer nicht schreien hören, nicht zucken sehen kann, dem es aber, sobald er außer Seh- und Hörweite ist, gleichgültig ist, dass es schreit und zuckt – der hat wohl Nerven, aber – Herz hat er nicht. Bertha von Suttner (1843 – 1914) Zur Einführung! Es ist Unwissenheit im Land! Staat und Kirchen überfluten uns mit Informationen, die unser Vertrauen im Keim ersticken. Wir bekommen Fragen, aber keine Antworten. Politiker verändern unser Land im Alleingang. Unsere Bundeskanzlerin öffnet unsere Grenzen wie Schleusen in der Schifffahrt. Herein kommen Millionen Menschen muslimischen Glaubens. Sie nennen sich Flüchtlinge, sind aber größtenteils Migranten. Die meisten Einwanderer haben keine Papiere, viele geben eine falsche Herkunft und ein falsches Alter an. Es eskalieren Straftaten wie Mord, Raub, Diebstahl, Vergewaltigung und Körperverletzung. Informationen darüber werden von der Politik gedeckelt, um das Volk nicht zu beunruhigen. Die Angst ist eingezogen in unserem Land. Viele Menschen trauen sich nicht mehr auf die Straßen, in größere Veranstaltungen oder öffentliche Verkehrsmittel. Die Gefahr durch Übergriffe aus religiösen Gründen erscheint allgegenwärtig zu sein. Politik und Kirchen geben sich die größte Mühe, um uns von der Friedfertigkeit des Islam zu überzeugen. Das Volk wird zunehmend unruhig und verliert das Vertrauen in die meinungsbildenden Institutionen. Lediglich zwei Politiker, die bereits im Ruhestand sind, trauen sich, klare Worte zu formulieren. Sie heißen Wolfgang Bosbach und Heinz Buschkowski die uns erklären: „Was die Muslime in Deutschland betreiben, ist eine gesellschaftliche Landnahme.“ Das Internetlexikon Wikipedia erklärt uns den Begriff: „Landnahme im islamischen Kontext bedeutet die Inbesitznahme fremden Bodens, unabhängig von Eigentumsverhältnissen, Zustimmung oder Duldung.“ In unseren Reihen der Volks- und Kirchenvertreter sind naive, multikulti-beseelte Menschen, die aufgrund ihrer Stellung Macht ausüben. Menschen die selbst in gesicherten Häusern leben und ihre Kinder in Privatschulen schicken, um sie vor dem Ungemach ihres Handelns in Sicherheit zu wiegen. Unsere „Spitzenpolitiker“ fördern aktiv diese Landnahme einer Völkergruppe, die sich auf den Koran beruft, der vielfach zu Gewalt gegen Juden und Christen und zur Tötung derer aufruft, die nach ihrer Religion Ungläubige sind. Am meisten bedroht werden diejenigen, die sich vom Islam abwenden. Der Koran nennt dies den Abfall vom Islam und fordert folgende Sanktion: „Und wenn sie sich abwenden, dann greift sie und tötet sie, wo immer ihr sie findet, und nehmt euch niemanden von ihnen zum Freund und Helfer!“ Wolfgang Bosbach erklärt: „Die Toleranz einer Weltanschauung oder Religion erkennt man immer daran, wie die sich in Ländern verhalten, in denen sie die Mehrheit haben. Die Emirate lassen grüßen!“ Bischöfe der evangelischen Kirche biedern sich unbeeindruckt dem Islam an und beschädigen dreist den gesellschaftlichen Frieden unseres Landes. Viele Menschen fühlen sich für dumm verkauft und treten aus der Kirche aus. Die Bundeskanzlerin kommentiert empathielos, man möge doch fröhlich seinen christlichen Glauben bekennen und in die Kirche gehen. Es ist schlichte Unwissenheit darüber, welche Gefahren damit verbunden sind, wenn man sich gegenüber einem überzeugten Moslem als Christ outet. Man begreift auch nicht in den Regierungsetagen, dass ein Grund für das schlechte Abschneiden bei der Bundestagswahl 2017 damit zu tun hat, dass man ständig den Islam verharmlost. Die Ahnungslosen sind geschockt. Besonders bizarr ist der Kommentar der katholischen Jugend, die festgestellt hat, dass alle Christen an Allah glauben. An den Türen der Universitätsstadt Tübingen ist dieses auf Plakaten nachzulesen. Eine Diskussionskultur zum Thema darf nicht stattfinden. Wer nicht die Meinung der Obrigkeiten vertritt, gilt schnell als rechtsradikal und wird als Nazi beschimpft. Wäre die grundgesetzlich verbriefte Meinungsfreiheit noch möglich, dann müsste man die ebenso grundgesetzwidrige Landnahme als Invasion deklarieren. Wenn man sich nicht mehr traut, im Rahmen der Meinungsfreiheit seine Ansichten und Befürchtungen zu artikulieren, dann erinnert das eher an Stasimethoden, als an eine lebendige Demokratie. Man kann es kaum fassen, aber deutsche Bischöfe legen am Tempelberg in Jerusalem ihre Kreuze ab und zelebrieren eine Mogelpackung. Ihre Erklärung ist, sie hätten Toleranz gegenüber dem Islam gewahrt. Wir haben es mit einer klerikalen Ahnungslosigkeit zu tun, die nach jedem Terroranschlag gebetsmühlenartig jede Verbindung mit dem Islam abstreitet. Studierte Leute mit theologischem Hochschulabschluss behaupten, Allah und der Gott der Bibel seien ein und derselbe. In diesem Buch geht es mir nicht darum, den Islam verächtlich zu machen. Vielmehr geht es mir um die geschichtliche und religiöse Aufklärung dessen, was in unserem Volk weitgehend unbekannt ist. Wir benötigen keine von Unwissenden betreuten Mogelpackungen, sondern Klarheit über das, was vor sich geht. Als Christ bemühe ich mich um Sachlichkeit und Wahrheit. Daher enthält dieses Buch auch apologetische Wegweisung aus der Bibel, dem Wort Gottes. Wir brauchen Klarheit. Wenn es wahr ist, dass der Islam eine friedfertige Religion ist, dann genügen nicht rhetorische Vokabeln, sondern es muss sich in der Sache erweisen. Um das Dickicht der politisch-korrekten Meinungsbildung aufzuhellen, soll im Nachhinein die Geschichte des Islam, sowie die jüdische und christliche Sichtweise über den Islam und die jüdische und christliche Geschichte und Theologie auf der Grundlage des Wortes Gottes, der Bibel beleuchtet werden. Rolf Wiesenhütter im April 2019.


Dies ist das stärkste natürliche Antibiotikum aller Zeiten (TA KI) / Vorbemerkung (Siegfried Schad)

Vorbemerkung (Siegfried Schad)

Was Gesundheitsfragen und die alternative Medizin angeht, so bin ich persönlich nicht der Sensibelste. Andere die mich näher kennen würden mich vielleicht sogar als Ignoranten einstufen … aber, ich bin ein lernfähiger Ignorant  . Nach der Lektüre dieses Artikels kam ich bei meiner letzten schweren Erkältung im klirrend kalten März auf die Idee mal etwas anderes auszuprobieren … nein, ich habe das nachfolgend empfohlene Tonikum nicht zubereitet, mich aber mit diversen Zutaten (s.u.) sehr schnell kuriert. Mal etwas anderes auf DER RUF …

Dies ist das stärkste natürliche Antibiotikum aller Zeiten (TA KI)

(Quelle: https://daserwachendervalkyrjar.wordpress.com/2015/09/17/dies-ist-das-staerkste-natuerliche-antibiotikum-aller-zeiten/ mit freundlicher Genehmigung von TA KI Tanja)

Dies ist das stärkste natürliche Antibiotikum aller Zeiten – beseitigt alle Infektionen im Körper

Das Grundrezept dieses starken Tonikums reicht zurück in das mittelalterliche Europa, d. h. in eine Ära, als Menschen unter allen Arten von Krankheiten und Epidemien litten.

Dieses meisterhafte „Reinigungs“-Tonikum ist eigentlich ein Antibiotikum, das grampositive und gramnegative () Bakterien tötet. Es hat auch eine starke antivirale und antimykotische ()Formel, erhöht die Durchblutung und den Lymphfluss in allen Teilen des Körpers. Dieses pflanzliche Heilmittel ist die beste Wahl für den Kampf gegen Candida ().

(*) Die Gram-Färbung findet Anwendung in der mikroskopischen Untersuchung von Bakterien.

(**) Antimykotikum = Arzneimittel zur Behandlung von Pilzkrankheiten

(***) Candida = Pilzerkrankung bei Mensch und Tier

Dieses Tonikum hat vielen Menschen geholfen, viele Viren, Bakterien, Parasiten und Pilzerkrankungen zu heilen und sogar die Pest! Seine Kraft sollte sicherlich nicht unterschätzt werden.

Es kann viele chronische Zustände und Erkrankungen heilen. Es fördert die Durchblutung, und reinigt das Blut. Dieses Rezept hat Millionen von Menschen im Laufe der Jahrhunderte geholfen, die tödlichsten Krankheiten zu bekämpfen. Das Geheimnis liegt in der leistungsstarken Kombination aus hochwertigen natürlichen und frischen Zutaten!

Zusammenfassend ist dieses Tonikum wirkungsvoll bei der Behandlung aller Krankheiten, es stärkt erfolgreich das Immunsystem, es wirkt antiviral, antibakteriell, antimykotisch und gegen Parasiten. Hilft bei den schwersten Infektionen.

Meister-Tonikum – Rezept

Vielleicht tragen Sie besser Handschuhe bei der Zubereitung, vor allem beim Umgang mit Chili-Schoten, weil es schwierig ist, das Brennen aus den Händen zu bekommen! Seien Sie vorsichtig, der Geruch ist sehr stark, und es kann sofort die Nasen-Nebenhöhlen stimulieren.

Zutaten:

  • 700 ml Apfel-Weinessig (immer biologischen verwenden)
  • ¼ Tasse fein gehackter Knoblauch
  • ¼ Tasse fein gehackte Zwiebeln
  • 2 frische Peperoni, die schärfsten, die zu bekommen sind (Vorsicht beim Putzen – Handschuhe tragen!!!)
  • ¼ Tasse geriebener Ingwer
  • 2 EL geriebener Meerrettich
  • 2 EL Kurkuma-Pulver oder 2 Turmeric-Wurzeln

 

Zubereitung

  1. Alle Zutaten in eine Schüssel geben, außer den Weinessig.
  2. Die Mischung in ein Einweckglas umfüllen.
  3. Gießen Sie den Apfelessig ein und füllen Sie es an den Rand. Am besten ist es, wenn zwei Drittel des Glases aus trockenen Zutaten bestehen, und der Rest mit Essig aufgefüllt wird.
  4. Gut verschließen und schütteln.
  5. Bewahren Sie das Glas in einem kühlen und trockenen Platz für 2 Wochen auf. Mehrmals täglich gut schütteln.
  6. Nach 14 Tagen pressen Sie die Flüssigkeit in eine Plastikschale. Nehmen Sie am besten ein Sieb dafür. Quetschen Sie so lange, bis der ganze Saft heraus kommt.
  7. Verwenden Sie die trockenen Zutaten-Reste für’s Kochen.

Ihr Meister-Tonikum ist fertig zur Verwendung. Sie brauchen das Tonikum nicht im Kühlschrank aufbewahren. Es ist lange haltbar.

Extra-Tipp: Sie können es auch in der Küche verwenden, mischen Sie es mit etwas Olivenöl und benutzen Sie es als Salat-Dressing oder in Ihren Eintöpfen.

Dosierung:

  1. Vorsicht: Der Geschmack ist sehr intensiv und scharf!
  2. Extratipp: Essen Sie eine Scheibe Orange, Zitrone oder Limone, nachdem Sie das Tonikum benutzt haben, um das brennende und das Hitze-Gefühl zu reduzieren.
  3. Gurgeln und hinunterschlucken.
  4. Nicht mit Wasser verdünnen, da es die Wirkung reduziert.
  5. Nehmen Sie 1 Esslöffel jeden Tag, um das Immunsystem zu stärken und gegen Erkältung.
  6. Erhöhen Sie täglich die Menge, bis Sie eine Dosis von 1 kleinen Glas pro Tag (die Größe eines Alkohol-Glases) erreichen.
  7. Wenn Sie gegen eine ernstere Krankheit oder Infektion ankämpfen, nehmen Sie 1 Esslöffel des Tonikums 5-6 mal pro Tag.
  8. Es ist ungefährlich für schwangere Frauen und Kinder (in geringer Dosierung verwenden!), weil sie rein natürliche Zutaten sind und keine Giftstoffe enthalten.

 

Nutzen für die Gesundheit

Knoblauch ist ein starkes Antibiotikum mit einem breiten Spektrum von gesundheitlichen Vorteilen. Im Gegensatz zu chemischen Antibiotika, die Millionen von nützlichen Bakterien töten, die Ihr Körper braucht, ist sein einziges Ziel Bakterien und Mikroorganismen. Knoblauch fördert und erhöht auch das Niveau der gesunden Bakterien. Es ist ein starkes Antipilzmittel und zerstört jedes Antigen, Pathogen, und schädliche krankheitsverursachende Mikroorganismen.

Die Zwiebel ist nächste Verwandte des Knoblauchs und sie hat eine ähnliche, aber mildere Wirkung. Gemeinsam erschaffen sie ein starkes Kampf-Duo.

Meerrettich ist ein wirksames Kraut, effizient für Nasennebenhöhlen und die Lunge. Es öffnet die Nasennebenhöhlen-Kanäle und verbessert die Durchblutung, wo im Allgemeinen Schnupfen und Grippe üblicherweise anfangen, wie die meisten Ärzte zugeben würden.

Ingwer hat starke entzündungshemmende Eigenschaften, und es ist ein starkes Stimulans für die Durchblutung.

Chilischoten sind die stärksten Stimulatoren für den Blutkreislauf. Sie senden gerade ihre antibiotischen Eigenschaften, um die Krankheit zu bekämpfen dahin, wo sie am meisten gebraucht werden.

Kurkuma ist das perfekte Gewürz, es beseitigt Infektionen und reduziert Entzündungen. Es blockiert die Entstehung von Krebs und verhindert Demenz. Es ist besonders nützlich für diejenigen, die mit Gelenkschmerzen zu kämpfen haben.

Apfelweinessig – da muss es etwas sehr Gesundes im Gebrauch von Apfelessig geben, weil der Vater der Medizin, Hippokrates, um etwa 400 vor Christus Essig wegen seiner gesunden Eigenschaften verwendete. Es wird behauptet, dass er früher nur zwei Heilmittel benutzte: Honig und Apfelessig.
Apfelessig wird aus frischen und reifen Äpfeln gemacht, die später fermentiert werden und strenge Verfahren durchlaufen, um das Endprodukt zu erhalten. Apfelessig enthält Pektin, eine Faser, die schlechtes Cholesterin senkt und den Blutdruck reguliert.
Gesundheitsexperten sind sich einig, dass die Menschen mehr Kalzium brauchen, wenn sie älter werden. Essig hilft bei der Extraktion von Kalzium aus den Nahrungsmitteln, was den Prozess zur Aufrechterhaltung der Knochenfestigkeit unterstützt.
Kaliummangel verursacht eine Vielzahl von Problemen wie Haarausfall, brüchige Nägel und Zähne, Nasennebenhöhlen-Entzündung und eine laufende Nase.

Apfelessig ist reich an Kalium. Studien haben gezeigt, dass Kaliummangel zu einem langsameren Wachstum führt. Alle diese Probleme können vermieden werden, wenn Sie Apfelweinessig regelmäßig verwenden. Kalium entfernt auch toxische Abfälle aus dem Körper.
Beta-Karotin verhindert von freien Radikalen verursachte Schäden, hält die Haut straff und jung. Apfelessig ist gut für diejenigen, die Gewicht verlieren wollen.
Es spaltet Fett, was eine natürliche Gewichtsabnahme unterstützt. Apfelessig enthält Apfelsäure, die effizient ist im Kampf gegen Pilz- und Bakterieninfektionen. Diese Säure löst Harnsäureablagerungen auf, die sich rund um die Gelenke bilden und lindert somit Gelenkschmerzen. Gelöste Harnsäure wird später vom Körper ausgeschieden.
Es wird angenommen, dass Apfelessig nützlich ist bei der Behandlung von Erkrankungen wie Verstopfung, Kopfschmerzen, Arthritis, Knochenschwäche, Verdauungsstörungen, hoher Cholesterinspiegel, Durchfall, Ekzeme, entzündete Augen, chronische Müdigkeit, leichte Lebensmittelvergiftung, Haarausfall, Bluthochdruck, Übergewicht, und vieler anderer gesundheitlicher Probleme.

Das Meister-Tonikum ist die beste Kombination, um mit all diesen Umständen fertig zu werden. Schützen Sie Ihre Gesundheit mit natürlichen Antibiotika!

Übersetzung: Frank

Quellen:
http://www.healthyfoodhouse.com
http://organichealth.co
Bildquelle: eatingforhealing.blogspot.com

Quelle: http://www.oppt-infos.com/index.php?p=dies_ist_das_staerkste_natuerliche_antibiotikum_aller_zeiten

Gruß an die, die sich zu helfen wissen

TA KI